In unserem letzten Blogartikel zum Thema Domino Lizenzen haben wir euch zwei Tools vorgestellt, welche ihr nutzen könnt, um die Anzahl an benötigten Domino Lizenzen schnell und unkompliziert zu ermitteln. Da die Ergebnisse dieser beiden Tools allerdings keine Garantie für ein korrektes Zählergebnis sind, solltet ihr im Falle der Fälle auch immer wissen, wie ihr durch manuelles Zählen die richtige Lizenzzahl ermitteln könnt. Aus diesem Grund erklären wir euch in dem folgenden Artikel, wie das manuelle Zählen eurer User funktioniert.

Eine grundsätzliche Sache vorab: Da HCL bisher darauf verzichtet, ein automatisches Software-Feedback von Notes Domino über die genutzte Anzahl an Usern zu erhalten, bedeutet das im Umkehrschluss, dass ihr, falls ihr Notes Domino nutzt, als Kunden in der Verantwortung steht, den Lizenzrichtlinien von HCL entsprechend konform zu sein. HCL hat hier das Recht gemäß HCL MLA §11 die Lizenzsituation bei euch regelmäßig zu prüfen.

Ihr solltet also darauf achten, …

… zu jedem Zeitpunkt über genug Lizenzen zu verfügen, um alle nötigen User mit einer Lizenz auszustatten. D.h. zum Beispiel auch, dass ihr beim Kauf von Jahreslizenzen im Vorhinein für dieses Jahr mögliche neue Mitarbeiter, etc. bei der Lizenzzahl einplanen solltet.

… direkt neue Lizenzen hinzuzukaufen, falls die Menge an zu lizenzierenden Usern euer Lizenzkontingent übersteigt.

Aber nun weiter im Thema:

 

Wie funktioniert das manuelle Zählen meiner Domino (CCB-)User?

1. Server und Domänen identifizieren: Schaut euch zuerst alle Domänen und Server an. Dies sollte alle Arten von Servern umfassen, einschließlich Traveler, Passthru, Relay, Hub, Test, Entwicklungs-, Integrations- und andere Nicht-Produktionsserver, unabhängig davon, in welcher Domino-Domäne oder welchem Netzwerk sich diese befinden.

 

2. User-Einträge zählen: Zählt die Einträge in allen Domino-Verzeichnissen und Authentifizierungsquellen, welche euren Benutzern die Anmeldung gestatten. Die Anzahl der Anmeldeinformationen, die eine Authentifizierung erlauben, entspricht der Anzahl der berechtigten Benutzer.

Hierbei solltet ihr folgende Fälle beachten:

- Es kann sein, dass das Domino-Verzeichnis eventuell nicht die einzige Form der Authentifizierung bei euch ist. Es reicht in diesem Fall also nicht aus, dort die Personendokumente zu zählen. Sekundäre Verzeichnisse können auf einem oder mehreren Servern konfiguriert sein. Diese müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

- Wenn ihr ein Verzeichnis eines Drittanbieters für die Authentifizierung verwendet (z. B. SAML / LDAP / Active Directory), müssen alle Benutzerobjekte in der konfigurierten Basis (Base-DN) berücksichtigt werden. Unter Domino kann allen oder nur einer Teilmenge dieser Benutzer der Zugriff gewährt werden.

- Zugriffsrechte können auch über die Wildcard-Authentifizierung (z.B. */Org ist zugriffsberechtigt) vergeben sein, welche dann allen entsprechenden nicht abgelaufenen Notes-Benutzer-IDs den Zugriff erlaubt.

- Gibt es auf mehreren Servern User, die komplett gleich heißen, zählt der User mit dem höchsten Zugriffsrecht. Schon bei kleinen Abweichungen im Namen müssen die User jeweils einzeln gezählt werden.

 

3. Externe Benutzer separat behandeln: Eure "externen" Benutzer solltet ihr getrennt zählen und zuerst einmal von der CCB Zählung ausschließen. Hier müsst ihr im späteren Verlauf (Punkt 5) bestimmen, ob diese User eine volle CCB Lizenz brauchen, eine CCX Lizenz genügt, oder ihr sie als Gast-User/anonymen User nicht extra lizenzieren müsst.

 

4. Zugriffsrechte klären: Haben alle ermittelten User im System Zugriff zum Domino-Server und mind. einer Datenbank? Hier zählt bei einem User sein höchstes Zugriffsrecht pro Server.

 

5. Feststellen, ob CCB, CCX oder keine Lizenz nötig: An dieser Stelle noch einmal der Verweis auf unseren Domino-Lizenz-Artikel zum Thema "User-Einordung". Der Bedarf an CCX-Lizenzen ergibt sich aus der maximalen Anzahl der in einem Zeitraum von 30 Tagen genutzten oder zu nutzenden Logins. In einer Umgebung mit 1000 registrierten externen Benutzern, von denen in einem Zeitraum von 30 Tagen nur 500 auf einen Server zugreifen, werden z. B. nur 500 CCX-Lizenzen benötigt. Bitte beachtet, dass ihr hier auch den zukünftigen Lizenzbedarf mit einplanen solltet.

 

Was kann ausgeschlossen werden?

- Benutzer, welche keinen Serverzugriff haben, weil sie nicht explizit in einer Allowed-to-server- oder auf allen Denied-Access-Listen stehen. Beachtet hierbei aber, dass Denied-Access-Listen serverspezifisch sind. Eventuell steht ein User nur auf der Denied-Access-Liste des einen aber nicht eines weiteren Servers und muss daher gezählt werden, wenn Zugang zu mindestens einem Server/einer Anwendung gewährt wird.

- Server, z.B. Personendokumente, die für die Domino-Serveridentität erstellt wurden

- Personendokumente, die nur der Weiterleitung dienen, z. B. solche ohne Notes Zertifikat und ohne HTTP-Passwort.

 

Falls ihr euch jetzt noch tiefer in das Thema einlesen möchtet, könnt ihr dies im nachfolgend verlinkten HCL Artikel zur CCB Lizenzierung tun. Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Artikel die Zählweise bei der CCB Lizenzierung näher bringen konnten.

Habt ihr Fragen oder Anregungen? Ruft uns an unter 05251-288160 oder schreibt uns eine Mail an info@itwu.de.

 

Weitere Artikel der Reihe "Domino-/CCB-Lizenzen":

- Teil 1: Complete Collaboration Bundle und Perm/Term-Lizenzen

- Teil 2: CCB, CCX oder kostenloser Gast-User - Wie ordne ich meine verschiedenen User ein?

- Teil 3: V12 Entitlement Tracker und Domino Licensing Analysis Utility (DLAU)

 

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