In IBM Verse haben wir euch schon in diesem früheren Artikel einen kurzen Einblick gegeben. Nun hat IBM die General Availability für Verse zum 31.3.2015 angekündigt. Die On-Premise Version soll in der zweiten Jahreshälfte erscheinen. Da wurde es höchste Zeit, dass IBM uns mal mehr über seinen größten Product-Launch der IBM Geschichte erzählt. Mit dieser Hoffnung fuhren Carl und ich also nach Ehningen ins IBM Deutschland Headquarter zum Social Business Partner Treff. Ich durfte mir dort am nächsten Morgen auch noch den Deep Dive Workshop zu IBM Verse anschauen, der aber leider nicht so tief eintauchte, wie ich mir das gedacht hatte. Trotzdem möchten wir die dort erlangten neuen Erkenntnisse gerne mit euch teilen, damit ihr euch schonmal darauf vorbereiten könnt, was euch am 31.3. erwartet.

 

Abb. 1: Live-Demo von IBM Verse

 

Auf dem IBM Social Business Partner Treff gab es dann die erste Verse Live-Demo innerhalb von 2 Tagen.
Hans Petter Dalen, Sales Leader Europe für IBM Notes / Domino und IBM Verse zeigte uns die aufgeräumte Mailoberfläche und den im früheren Artikel hochgelobten Kalender, der am unteren Rand von Verse mitläuft.

 

Abb. 2: E-Mail an Watson

 

Allerdings kamen auch einige Sachen zum Vorschein, die noch nicht fertig sind bzw. noch nicht in der ersten Version verfügbar sein werden, wie z.B. die Watson-Funktion. Das Analytics-Tool, welches auf E-Mail-Anfrage Termine planen und E-Mails mit Hilfe von Standardantworten bearbeiten soll, werden wir wohl erst in einer späteren Version von IBM Verse zu Gesicht bekommen. Außerdem wird gerade noch an dem Dashboard designt, welches mir bei der Ankündigung schon sehr gut gefiel. Allerdings bleibt von der ursprünglichen Planung wohl nicht mehr so viel übrig, weil es sich jetzt mehr und mehr in Richtung Connections Dashboard orientiert.

 

Abb. 3: Die Zukunft von Notes und Domino

 

Generell passt IBM Verse sehr gut in das Connections-Portfolio hinein, obwohl es im Hintergrund auf einem Domino Server läuft. IBM Domino bleibt also weiterhin unzerstörbar (nicht nur im Zusammenhang mit IBM Verse, sondern auch als Grundlage der XPages, die ja nun auch in IBM Bluemix integriert worden sind). IBM Notes wird ebenfalls in naher Zukunft einige Neuerungen erfahren (siehe Abb. 3). Diese Zukunftsvisionen ändern aber nichts daran, dass IBM XPages gemeinsam mit IBM Verse langfristig eine durchaus starke Alternative zum Notes Client darstellen werden. Schließlich wurde IBM Verse schon dazu auserkoren, das Messaging-Comeback für IBM einzuläuten.

 

Abb. 4: Game-Changers now and then

 

Dieser Ansicht war im Anschluss daran auch Louis Richardson, IBM Enthusiast und Storyteller für Smarter Workforce und Social Business. 1989 war Lotus Notes der GameChanger - 2015 wird es hoffentlich IBM Verse.
 

Der Deep Dive Workshop

Im Deep Dive Workshop zu IBM Verse waren die Teilnehmer sehr erfreut über die Tatsache, dass Verse weiterhin auf dem Domino Server basieren wird und nicht eine weitaus komplexere Connections-Umgebung benötigt. Allerdings lautete die durchaus subjektive Aussage unseres Workshop-Leiters zu dem Thema: "Ohne Connections ist IBM Verse weniger als der halbe Spaß." Um die zahlreichen sozialen Funktionen nutzen zu können, muss also wohl doch eine komplexere Infrastruktur her.
Überzeugt hat mich allerdings die Suchfunktion von IBM Verse. Aus Kriterien wie "Absender", "Zeitraum", "Ordner" und Stichworten kann man sogenannte "Sets" erstellen, die man sich in seiner Favoritenleiste abspeichern kann.
Weitere neue Erkenntnisse umfassen die Tatsache, dass es sich bei der mobile Verse App um eine einzige Applikation für alle Bereiche von Verse handelt. Das mobile IBM Verse nutzt also z.B. nicht die nativen iOS Apps, wodurch der Wechsel zwischen diesen Apps in Zukunft wegfällt.
Außerdem bietet IBM Verse mit Hilfe der HTML5-Funktionalitäten auch einen Offline-Modus, der zwar nicht riesige Datenbanken lokal speichern können wird wie beispielsweise die Domino Replikation, aber dennoch das (eingeschränkte) Arbeiten ohne Netzwerk-Konnektivität ermöglicht.

 

Der unmündige User

Bereits zu Beginn des Workshops, als es um die strategischen Hintergründe für IBM Verse ging, hatte ich aber schon meine Bedenken, ob wir dieses Produkt wirklich so dringend benötigen, wie IBM uns erzählen möchte. Bis jetzt wurden Mail Clients danach organisiert, wann die E-Mails eingegangen sind, was aber in vielen Fällen gar nicht relevant ist. Daher sollte IBM Verse nun nach Personenen organisiert werden, die wichtig für uns sind, damit wir nicht alle fünf Minunten eine Mail öffnen müssen, um erst dann festzustellen, dass sie eigentlich nicht wichtig für unsere aktuellen Projekte ist.

Mir drängt sich hier ein bisschen das Bild des unmündigen Users auf... sollten wir nicht mittlerweile selbst beurteilen können, was wichtig für uns ist (und das möglichst auch schon durch den Mail-Betreff) und sollten wir nicht die Willenskraft besitzen, auch mal für eine Stunde nicht in unseren Posteingang zu schauen, wenn wir gerade an einem wichtigen Projekt arbeiten? Brauchen wir dazu wirklich IBM Verse? Aber, hey, das ist nur meine Meinung und vielleicht wird mich die Beta-Version, für die ich gerade in diesem Moment freigeschaltet werde, ja eines besseren belehren. Ich halte euch da auf dem Laufenden.

 

Wir sind also weiterhin sehr gespannt wie uns und vor allem euch IBM Verse gefallen wird. Daher planen wir in Verbindung mit 3 anderen IBM Business Partner aus Paderborn auch gerade einen Paderborner Anwendertag, an dem IBM u.a. IBM Verse vorstellen und eure konkreten Fragen zum Thema beantworten soll. Stattfinden wird es voraussichtlich am 12. Mai, also blockt euch diesen Termin schon einmal im Kalender. Weitere Informationen folgen bestimmt!

 

 

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